Digital-First-Mindset im Team etablieren

Zunächst geht es darum, mögliche Hemmnisse zu identifizieren und verhindern, dass diese Einflüsse zu echten Problemen werden. Das Team benötigt ein Digital-First-Mindset, der ist wichtig für den Digitalisierungsindex und um den ist es laut der Benchmark-Studie “Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/22“ von techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom im Handel nicht so gut bestellt.

Quelle: Digital X

Die gesamte Handelsbranche muss die Entwicklung digitaler Lösungen stärker voranbringen, um den Transformationsprozess nicht zu verschlafen. Nicht schlafen sollten Online-Händler auch bei Fördermöglichkeiten, denn die kennen 53 % der Befragten aus der Studie gar nicht, obwohl es auf Landes- und Bundesebene zahlreiche Angebote gibt.

Digital jetzt“ – Investitionsförderung für KMU

„Wer sein Digitalkonzept umsetzt, bekommt bis zu 70 % der Kosten erstattet.“ – Quelle: Handel.digital

Was kann beispielsweise gefördert werden?

Anschaffung und technische Einrichtung professioneller Webshops oder Nutzung digitaler Marktplätze inkl. Anbindung an die betrieblichen Abläufe (z. B. an ein Warenwirtschafts- oder Logistiksystem)
Warenwirtschaftssysteme, Customer-Relationship-Management-Systeme, Enterprise-Resource-Planning, wie die Cloud-ERP von reybex
Individualisierte Programmierung von neuen Funktionalitäten für Apps, Webseiten und Produkte (z. B. Produkt-Konfiguratoren, VR-/AR-Schnittstellen, Chatbots, Gamification, Online-Schnittstellen, Product-as-a-Service usw.)

Quelle:  https://www.handel.digital/digitalzuschuss

Digitale Geschäftsmodelle entwickeln

Um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und mit Erfolg zu implementieren, bieten sich agile Methoden an. Digitale Geschäftsmodelle erzeugen einen Mehrwert für Kunden, den sie in der Regel auch bereit sind, zu bezahlen. Das ist aber keine Grundvoraussetzung. Im Rahmen der digitalen Transformation reicht es nicht aus, bestehende analoge Geschäftsmodelle nur um eine digitale Komponente zu erweitern. Digitale Geschäftsmodelle zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

Ohne den Einsatz digitaler Technologien wäre die erbrachte Wertschöpfung nicht möglich.
Das Geschäftsmodell ist durch digitale Innovationen geprägt, die für den Markt in der Regel eine Neuheit darstellen.
Vertrieb und Kundengewinnung basieren auf digitalen Kanälen und potenzielle Zielgruppen werden in den meisten Fällen mit digitalen Technologien angesprochen.
Für digitale Services sind Kunden in der Regel bereit, zu bezahlen, es entsteht also ein einzigartiger monetarisierbarer Kundennutzen.

Um digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, ist es notwendig, das Unternehmen ganzheitlich zu betrachten. Die Aufteilung in externe, interne und die ganzheitliche Ebene ermöglicht es, die gesamte Organisation in die Transformationsstrategie einzubeziehen. Anschließend wird die vollständige Überprüfung des bestehenden Geschäftsmodells der Organisation durchgeführt, und zwar von der Konzeption bis zur Funktionsweise und der Implementierung.

Das erlaubt den Überblick über den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Wert der Organisation und zeigt Schwachstellen sowie die digitale Kompetenz auf. Abschließend wird die Organisationsstruktur neu ausgerichtet und die digitalen Strategien sowohl intern wie extern integriert.

Produkt- und Serviceportfolio optimieren

Im Rahmen des Service-Portfolio-Managements werden Faktoren wie Kundennutzen, Strategie, Invest, Risiko und Marktanteile sowie andere Faktoren in Korrelation gesetzt. Das führt dazu, dass Chancen und Risiken erkennbar werden. Produkte und Services werden durch digitale Services zu Produktions- und Entstehungsprozessen, bevor sie an Kunden ausgeliefert werden. In diesem Zusammenhang müssen die Prozesse begleitet werden von Strategien, Planung, Konzeption, Handlungsempfehlungen und Kostenplanung.

Omnichannel statt Multichannel

Die Digitalisierung bringt moderne Vertriebsoptionen zutage, bei denen klassische Vertriebsstrukturen überprüft und in vielen Fällen auch neu aufgestellt werden müssen. Um die gestiegenen Kundenanforderungen zu erfüllen, können Online-Händler auf die Omni- und die Multichannel-Strategie setzen. Die Kundenbindung rückt bei digitalen Geschäftsmodellen in den Mittelpunkt und führt dazu, dass der laufende Kaufprozess nicht unterbrochen werden darf und es an keiner Stelle zu einem Informationsverlust kommt.

Die digitalen Kanäle sind die erste Priorität von Kunden, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten. Während früher digitale Add-ons als nettes Extra präsentiert wurden, gehören sie durch die Digital-First-Strategie zu den essenziellen Kriterien. Bei Multichannel-Strategien laufen die Vertriebswege parallel, bei Omnichannel interagieren die unterschiedlichen Kanäle miteinander.

Da sich die meisten Kunden online vorab informieren, benötigen Unternehmen beide Vertriebswege, um erfolgreich am Markt zu agieren. Es geht am Ende darum, eine hybride Welt zu schaffen, in der Kunden auf nahtlose Weise über mehrere Kanäle mit der Marke und den Produkten bzw. Dienstleistungen zu interagieren. Dabei ist es wichtig, dass die Kunden zwischen verschiedenen Kanälen wechseln und wirklich ein zusammenhängendes Erlebnis genießen können.

Untersuchungen zeigen, dass Marken mit einer starken Omnichannel-Strategie im Durchschnitt 89 Prozent der Kunden halten, im Vergleich zu 33 Prozent der Unternehmen mit einem schwachen Omnichannel-Ansatz. – Quelle: Forbes